Das EKG vom Herzinneren
Die Ableitung elektrischer Signale des Herzens mit speziellen Kathetern hat in der reinen Diagnostik von Herzrhythmusstörungen stark an Bedeutung verloren. Weniger als 5% der von uns durch¬geführten katheterbasierten elektrophysiologischen Prozeduren sind rein diagnostische Untersuchungen. Die EPU ist aber weiterhin Voraussetzung und damit integraler Bestandteil einer Katheterablation zur Auslösung und Charakterisierung einer Herzrhythmusstörung.
Eine Rolle spielt die diagnostische EPU gelegentlich noch zur Sicherung der Indikation von Herzschrittmacherimplantationen und zur Charakterisierung des Risikos für den plötzlichen Herztod.
Unter lokaler Anästhesie und allgemeiner Sedierung („Schlafnarkose“) werden über ein Blutgefäß in der Leistenregion Zugänge (Schleusen) platziert, über die ein bis zwei (selten mehrere) dünne Katheter in das Herz vorgeschoben werden. Die Katheter ermöglichen die Ableitung elektrischer Signale aus verschiedenen Herzhöhlen mit einer hohen Präzision im Bereich weniger Millisekunden. Durch elektrische Stimulation können die physiologischen und pathophysiologischen Leitungseigenschaften des Herzmuskels und des spezifischen Reizleitungssystems charakterisiert und eventuelle Herzrhythmusstörungen ausgelöst beziehungsweise beendet werden. Oft kann durch die Gabe kurzwirksamer Medikamente die Auslösbarkeit von Arrhythmien zusätzlich beeinflusst werden.
Eine diagnostische EPU dauert selten länger als 20 bis 45 Minuten und ist – auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht anders aussieht – ein sehr komplikationsarmer Eingriff.
Geht es um die Abklärung kardiovaskulärer Begleiterkrankungen, die eine entscheidende Rolle in der Beurteilung von Herzrhythmusstörungen spielt, sind neben der reinen Rhythmusdiagnostik weiterführende Untersuchungen bei Swiss Ablation möglich: Dazu gehören in erster Linie Ultraschallverfahren, Ergometrie und labormedizinische Analysen.
Das Elektrokardiogramm (EKG)
ist die Aufzeichnung aller elektrischen Aktivitäten der Herzmuskelzellen mittels eines Elektrokardiografen. Man könnte es auch die individuelle Handschrift des Herzens nennen. An der Körperoberfläche angebrachte Klebelektroden können absolut schmerzfrei die Spannungsänderungen dieser elektrischen Aktivitäten wahrnehmen und im Zeitverlauf aufzeichnen. Daraus ergibt sich das immer wiederkehrende Bild einer Herzaktion. Bei der Elektrophysiologischen Untersuchung wird das EKG nicht von der Oberfläche sondern direkt vom Herzinneren gewonnen.
3D Mapping und Untersuchung mit dem Katheter
In diesem speziell ausgerüsteten OP Saal wird steril und mit einer Röntgen Anlage gearbeitet. Die Katheter können anhand von Röntgenstrahlen aber neuerdings auch über elektromagnetische Felder (ohne Strahlung) geortet werden. Diese Katheter werden dann über die Leistenvene ins Herz eingebracht und haben eine ortende oder, erregende Funktion (diagnostische Katheter für das Mapping bzw. für eine Stimulation des Herzens) oder es handelt sich um Katheter, die die Energie- übertragung auf bestimmte Herzregionen bewerkstelligen, mit dem Ziel das Gewebe dort zu veröden (Ablationskatheter).
Implantation loop recorder (ILR)
Implantierbare Ereignisrekorder sind Chips die in lokaler Betäubung unter der Haut platziert werden. Mit diesen Aufzeichnungen welche jeden Tag über einen ca. Digital aufbewahrt werden kann das EKG ununterbrochen aufgezeichnet werden. Somit können wir alle Formen von Herzrhythmusstörungen insbesondere bei Patient mit unbekannten Herzrhythmusstörungen oder Symptomen wie z. B. Schwindel und Synkope abgeklärt werden.