Bradykardien
Das Vorhofflimmern selbst kann zu einem langsamen Puls, dem sogenannten bradykarden Ersatzrhythmus, führen. Und auch die Medikamente, welche für die Behandlung des Vorhofflimmerns benötigt werden, können diesen bradykarden Puls verursachen.
Es kann aber auch ohne Vorhofflimmern zu Bradykardien kommen, beispielsweise aufgrund eines AV-Blocks . Diese Erkrankung führt zu Symptomen wie Schwindel, Atemnot und auch zu einer sogenannten Synkope (bei einer Synkope, umgangssprachlich auch Ohnmacht oder Kollaps genannt, wird das Gehirn kurzzeitig nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und es kommt zur Bewusstlosigkeit. Tiefe und Länge der Bewusstlosigkeit können variieren, die meisten Betroffenen sind jedoch rasch wieder ansprechbar). Bradykardien werden unter Verwendung eines Zweikammerschrittmachers behandelt. „Zweikammer“ deshalb, weil der Vorhof und der Ventrikel mit je einer Elektrode versehen werden. In bestimmten Fällen kann allerdings auch eine Resynchronisation (= unter dem Begriff der kardialen Resynchronisationstherapie versteht man das Einführen von Elektroden in den linken und rechten Ventrikel des Herzens sowie gelegentlich in den rechten Vorhof, um eine Herzinsuffizienz zu behandeln) notwendig werden – hier werden dann sogenannte Dreikammerschrittmacher, auch Biventrikuläres System gennant, verwendet.
Einzigartig in der Schweiz. Das Einpflanzen des Herzschrittmachers machen Wirt Routinemässig über eine Vene welche durch unseren Herzchirurgen vorbereitet wird. Somit müssen wir nicht auf die Punktion der Gefässe zurückgreifen.
Verschiedene Herzschrittmacher
Die Fortschritte in der Herzschrittmacher-Technologie ermöglichen modernen Systemen das Ansteuern von bis zu drei Herzkammern, um die physiologischen Abläufe der elektrischen Herzaktivität zu gewährleisten. Ein klassischer Herzschrittmacher besteht aus einem Gehäuse (dem Aggregat) und Elektroden (den Kabeln), welche die Verbindung zwischen dem Aggregat und dem Herzen herstellen. Der Herzschrittmacher passt seine Leistung den Bedürfnissen des jeweiligen Herzens an und sorgt für einen ausreichenden Herzschlag, für den Fall, dass das Herz aussetzt oder unregelmäßig schlägt.
Einkammersystem (VVI- oder AAI-Schrittmacher)
Diese Art Schrittmacher besteht aus dem Gehäuse und nur einer Elektrode. Diese Elektrode befindet sich entweder im Ventrikel (VVI-Schrittmacher) oder im Vorhof (AAI-Schrittmacher). Einkammer-Schrittmacher werden bei Patienten mit einem kranken Sinusknoten oder mit Vorhofflimmern als Frequenzkontrolle eingesetzt.
Zweikammersystem (DDD-Schrittmacher)
Diese Art Schrittmacher bestehen aus einem Gehäuse mit zwei Elektroden. Eine der Elektroden befindet sich dabei im Vorhof, die andere im Ventrikel. Dies ermöglicht dem Schrittmacher, alle gestörten Überleitungen von der kleinen in die grosse Kammer zu überbrücken. Ein DDD-Schrittmacher funktioniert durch die Anpassung seiner Frequenz an die Bedürfnisse des Patienten – beim Sport oder bei körperlichen Aktivität beispielsweise kann der Puls entsprechend steigen.
Dreikammersystem (CRT Schrittmacher)
Bei einem Dreikammer-Schrittmacher handelt es sich um einen Zweikammer-Schrittmacher mit einer zusätzlichen Elektrode auf dem linken Ventrikel. Diese Konstellation führt zu einer synchronen Herzkontraktion, das heißt, dass sich beide Herzkammern zusammenziehen. Die Herzleistung verbessert sich somit – und Symptome wie Atemnot oder ähnliches ebenfalls.
Der Wechsel des Herzschrittmachers
Ein Wechsel des Schrittmachers wird notwendig, sobald seine Batterie leer ist; dabei bewegen wir uns in einem Zeitraum von fünf bis 15 Jahren – je nach Gebrauch. Ein Schrittmacherwechsel erfolgt bei lokaler Betäubung. Über den selben Schnitt, über den der Schrittmacher ursprünglich eingesetzt wurde, wird das Gehäuse freipräpariert und gewechselt. Dieser Eingriff dauert circa 15 Minuten.