Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz, auch als Herzschwäche bekannt, ist eine ernsthafte Erkrankung, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, genügend Blut durch den Körper zu pumpen. Dies kann zu einer Reihe von Symptomen führen, darunter Müdigkeit, Atemnot und Flüssigkeitsansammlungen in verschiedenen Teilen des Körpers.
Herzinsuffizienz

Häufigkeit und Ursachen

Herzrhythmusstörungen, bei denen das Herz unregelmäßig schlägt, sind eine häufige Begleiterscheinung der Herzinsuffizienz und können die Situation weiter verschlimmern. Aber auch Herzrhythmusstörungen, wie Vorhofflimmern, können eine Herzinsuffizienz auslösen.  

Herzinsuffizienz ist weit verbreitet, etwa 1-2% der erwachsenen Bevölkerung in entwickelten Ländern sind betroffen. Die Häufigkeit steigt mit dem Alter - bei Personen über 70 Jahren liegt sie bei etwa 10%. Die Ursachen für Herzinsuffizienz sind vielfältig. Dazu gehören koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt, Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Rauchen und Alkoholmissbrauch. Daneben gibt zahlreiche genetische Ursachen, eine Herzinsuffizienz entwickeln zu können. Herzrhythmusstörungen können ebenfalls zur Herzinsuffizienz beitragen, da sie das Herz dazu zwingen, härter zu arbeiten, um den Körper mit Blut zu versorgen. 

Symptome und Diagnostik

 Die Symptome der Herzinsuffizienz können je nach Schweregrad der Erkrankung variieren. Häufige Symptome sind Atemnot, Müdigkeit, geschwollene Beine und Füße, schneller oder unregelmäßiger Herzschlag und verringerte körperliche Leistungsfähigkeit.

Die Diagnose der Herzinsuffizienz basiert auf einer Kombination von Symptomen, körperlicher Untersuchung und speziellen Tests, darunter Bluttests, EKG (Elektrokardiogramm), Echokardiographie (Ultraschall des Herzens) und manchmal auch eine Herzkatheteruntersuchung.

Herzinsuffizienz ist eine medizinische Diagnose, welche von einem Arzt gestellt wird. Mittlerweile können aber auch technische Geräte des Alltags – wie beispielsweise eine Apple Watch – erste Indizien für das Vorliegen einer Herzrhythmusstörung liefern. 

Haben Sie einen Befund und möchten eine Zweitmeinung oder sind Sie sich nicht sicher, ob Sie an Herzinsuffizienz leiden? Gerne nimmt sich einer unser Fachärzte Zeit in einer Sprechstunde. 

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Therapie und Prophylaxe

Die Behandlung der Herzinsuffizienz zielt darauf ab:
  • die Symptome zu lindern
  • die Herzfunktion zu verbessern
  • das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen
  • die hohe Sterblichkeit der Erkrankung zu reduzieren

Dies kann durch eine Kombination von Medikamenten, Lebensstiländerungen und bei geeigneten Patienten auch durch interventionelle Eingriffe erreicht werden.

Medikamentöse Behandlung

Die genaue Medikamentenauswahl hängt von der Art und Schwere der Herzinsuffizienz ab. Häufig verwendete Medikamente sind:

  • ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARBs): Diese Medikamente helfen, den Blutdruck zu senken und die Belastung des Herzens zu verringern
  • Betablocker: Sie verlangsamen den Herzschlag und reduzieren den Blutdruck, was das Herz entlastet.
  • Diuretika (Wassertabletten): Sie helfen, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu entfernen, was Symptome wie Schwellungen und Atemnot lindern kann.
  • Aldosteron-Antagonisten: Diese Medikamente können helfen, den Blutdruck zu senken und die Belastung des Herzens zu verringern.
  • Sacubitril/Valsartan (Entresto): Ein neueres Medikament, das gezeigt hat, dass es das Risiko von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen bei bestimmten Patienten mit Herzinsuffizienz reduziert.
  • Sogenannte SGLT-Inhibitoren: ursprünglich eine bei Diabetes eingesetzte Stoffklasse, die seit einigen Jahren einen wahren Siegeszug in der Kardiologie erlebt und ein Hauptgrund für die rapide sinkenden Sterblichkeit bei Herzinsuffizienz ist.

Apparative und interventionelle Behandlung

 Neben Medikamenten und Lebensstiländerungen gibt es auch eine Reihe von apparativen und interventionellen Behandlungen, die bei Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern eingesetzt werden können.

Eine dieser Behandlungsformen ist die Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT). Bei dieser Therapie wird ein spezieller Schrittmacher eingesetzt, der dazu beiträgt, die beiden Herzkammern wieder synchron schlagen zu lassen – mit dem Ziel, die Symptome der Herzinsuffizienz zu lindern, das Fortschreiten der Erkreankung zu bremsen und die Lebensqualität verbessern. Bei Vorhofflimmern, einer Art von Herzrhythmusstörung, die oft bei Menschen mit Herzinsuffizienz auftritt, kann eine interventionelle Behandlung wie die Katheterablation hilfreich sein. Bei diesem Verfahren wird ein dünner Schlauch (Katheter) in das Herz eingeführt und dann verwendet, um kleine Bereiche des Herzens zu veröden, die die unregelmäßigen Herzschläge verursachen. Damit kann das Vorhofflimmern kontrolliert und das Risiko von Komplikationen wie Schlaganfall und Herzinsuffizienz verringern werden.

Ähnlich wie bei der Prophylaxe von Vorhofflimmern beinhaltet die Vorbeugung der Herzinsuffizienz die Kontrolle von Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes, eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, das Vermeiden von Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum und die regelmäßige Kontrolle bei einem Arzt.

Mortalität und Zusammenhang mit anderen Erkrankungen

 Herzinsuffizienz ist eine ernsthafte Erkrankung, die die Lebenserwartung erheblich verkürzen kann. Ohne Behandlung ist der Verlauf genauso tödlich wie der, der aggressivsten Krebsarten. Sie ist eine der Hauptursachen für Krankenhausaufenthalte und Todesfälle bei älteren Menschen. Darüber hinaus kann die Herzinsuffizienz das Risiko für andere Erkrankungen erhöhen, darunter Nierenversagen, Leberprobleme und Atemwegserkrankungen.

Eine moderne Behandlung ist heute in der Lage, trotz der Schwere der Herzinsuffizienz vielen betroffenen Patienten ein aktives und erfülltes Leben zu ermöglichen. Eine frühzeitige Diagnose und eine gute medizinische Betreuung können dazu beitragen, die Symptome zu kontrollieren und die Lebensqualität zu verbessern.