Ursachen für Synkopen
Eine Synkope ist ein kurzzeitiger, meist spontaner Bewusstseinsverlust, der aufgrund einer verminderten Blutzufuhr zum Gehirn auftritt. Die Ursachen für Synkopen sind vielfältig und können sowohl kardiologische als auch nicht-kardiologische Ursachen haben. Hier sind die wichtigsten Ursachen mit ihrer ungefähren prozentualen Häufigkeit:
- Vasovagale Synkope (30-50%): Auch bekannt als "Ohnmacht", ist dies die häufigste Art von Synkope. Sie tritt auf, wenn das parasympathische Nervensystem übermässig aktiviert wird und eine plötzliche Gefässerweiterung (Vasodilatation) oder einen extrem langsamen Herzschlag verursacht. Dies kann durch Emotionen, Schmerzen, Angst, Hitze, Dehydration oder längeres Stehen ausgelöst werden.
- Orthostatische Hypotonie (10-30%): Sie tritt auf, wenn eine Person schnell aufsteht, was zu eine Abnahme der Hirndurchblutung verursacht und zu einer Synkope führen kann. Bestimmte Medikamenten, autonomen Nervensystemstörungen oder Erkrankungen wie Parkinson- oder Diabetes können die Gefahr für orthostatische Synkopen erhöhen.
- Kardiogener Schock (5-10%): Ein Zustand, der auftritt, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, genügend Blut durch den Körper zu pumpen, was zu einem Mangel an Sauerstoff und Nährstoffen im Gehirn führt.
- Arrhythmien (5-10%): Bradykarde (langsame) aber auch Tachykarde (schnelle) Herzrhythmusstörungen können dazu führen, dass das Herz nicht effektiv Blut durch den Körper pumpt. Beispielsweise führen Asystolie (fehlender Herzschlag) und Kammerflimmern bereits nach weniger als 10 Sekunden zu einem Bewusstseinsverlust
- Strukturelle Herzerkrankungen (5-10%): Wie z.B. Aortenklappenstenose, hypertrophe Kardiomyopathie, Perikardtamponade oder Lungenembolie, können ebenfalls zu Synkopen führen.
- Neurologische Ursachen (5-10%): z.B. Epilepsie, Schlaganfall, Migräne oder Hirntumoren, können Synkopen verursachen.
- Sonstige Ursachen (5-10%): wie z.B. Hypoglykämie, Vergiftungen oder Anämie.
Es ist zu beachten, dass die prozentuale Häufigkeit je nach Alter und Geschlecht variieren kann.
Synkopen sind zweifach gefährlich: zum einen durch die Grunderkrankung, die unerkannt und unbehandelt lebensbedrohlich sein kann und zum anderen durch die das hohe Verletzungspotential infolge von Stürzen.
Haben Sie einen Befund und möchten eine Zweitmeinung oder sind Sie sich nicht sicher, ob Sie an Synkope leiden? Gerne nimmt sich einer unser Fachärzte Zeit in einer Sprechstunde.
Diagnostik
Die Synkopendiagnostik ist aufwendig und sollte in erfahrenen Zentren durchgeführt werden. Sie umfasst eine detaillierte Ursachenanalyse zu der neben einer detaillierten Anamnese kardiovaskuläre Untersuchungen zur Struktur (Anatomie) und Funktion des Herzkreislaufsystems gehören. Durch unseres interdisziplinäres Arbeitskonzept können wir jederzeit auch die Expertise anderer medizinischer Fachrichtungen wie Neurologie, Diabetologie, Endokrinologie und Labormedizin bei der Analyse seltener Synkopenursachen nutzen. In unserem Zentrum haben wir für eine erfolgreiche Synkopendiagnostik alle gängigen Untersuchungsverfahren etabliert zu denen neben der Echokardiografie, der ambulanten Blutdruckmessung und verschiedenen Funktionstests auch eine aufwändige Rhythmusanalyse gehört. Diese umfasst neben elektrokardiografischen Untersuchungmethoden wie EKG und Langzeit-EKG (bis zu 30 Tage) auch die Implantation von kleinen unter die Haut implantiertbaren Ereignisrekordern. Diese Geräte können Anomalien des Herzrhythmus in einem Zeitraum von bis zu 4 Jahren lückenlos dokumentieren.
Behandlung
Ist die Diagnose gesichert, erstellen wir für jeden Patienten einen individuellen Behandlungsplan. Dies kann eine medikamentöse Therapie, die Implantation eines Herzschrittmachers aber auch andere Behandlungsmöglichkeiten beinhalten, um Ihre Symptome zu lindern und Ihre Lebensqualität zu verbessern. Unser Ziel ist es, Ihnen die bestmögliche Versorgung zu bieten und Sie auf dem Weg zu einer schnellen und erfolgreichen Genesung zu begleiten. Wir laden Sie herzlich ein, uns zu besuchen und freuen uns darauf, Ihnen zu helfen, Ihre Herzgesundheit zu verbessern.