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Die chirurgische Ablation

In der Schweiz sind wir die einzigen, die die chirurgische Ablation bei Vorhofflimmern durchführen. In der Vornahme dieser minimal-invasiven Operationsmethode liegt unsere Kernkompetenz. Zu den Vorteilen der chirurgischen Ablation zählen ihre hohe Erfolgsrate und die Möglichkeit, den Blutverdünner nach der Operation absetzen zu können – bedingt durch die gleichzeitig erfolgte Entfernung des linken Herzohres.
Chirurgische Ablation

Die chirurgische Ablation bei Vorhofflimmern

Durch die Vornahme einer chirurgischen Ablation kann das Vorhofflimmern sehr effektiv und zuverlässig behandelt werden. Demzufolge können Medikamente reduziert werden und das Risiko von Herzinsuffizienz und Hirnschlag sinkt massiv. Bei einer chirurgischen Ablation handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff unter Vollnarkose. Häufig erfolgt zuvor eine Katheter-Ablation – dies ist jedoch nicht zwingend notwendig und wird von Fall zu Fall entschieden.

Innovative Behandlungsmethode, einmalig in der Schweiz

Was ist eine chirurgische Ablation?

Die chirurgische Ablation (auch thorakoskopische Ablation genannt) kommt bei hartnäckigen Herzrhythmusstörungen zum Tragen und zählt zu den minimal-invasiven Operationen. Sie wird durch unsere Herzchirurgen (Prof. Dr. med. Salzberg und Dr. van Boven) unter Vollnarkose durchgeführt. Durch kleine Schnitte an der Brustwand werden Kamera und Instrumente eingeführt, um dann am Herzen dieselben Verödungen zu verursachen, wie sie bei einer Katheter-Ablation entstehen. Dabei kommt es zu einer Lungenvenen-Isolation unter Verwendung von bipolarem Strom (= die Verödung), welche von aussen auf der Herzoberfläche vorgenommen wird. Zusätzlich dazu verschliessen wir das linke Herzohr (= LAA-Verschluss – als LAA-Verschluss) bezeichnet man den interventionellen Verschluss des linken Vorhofohrs (kurz LAA, „left atrial appendage“), welcher der Prophylaxe von kardioembolischen Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern dient) mit einem Clip (sogenannter „Atriclip®“). Der Eingriff dauert in der Regel 90 Minuten und verläuft zumeist erfolgreich und komplikationslos.

Hier ein kurzes Video zur chirurgischen Ablation (ohne LAA-Verschluss):

Für wen ist die chirurgische Ablation geeignet?

Ist bei Ihnen ohnehin ein herzchirurgischer Eingriff geplant, dann sollte Ihr Vorhofflimmern – sofern vorhanden – im Zuge dessen ebenfalls behandelt werden, was durch Vornahme einer chirurgischen Ablation und einem Verschluss des linken Herzohres passieren kann. Wenden Sie sich diesbezüglich bitte unbedingt an Ihren behandelnden Chirurgen oder rufen Sie uns gerne jederzeit an!

Wenn Sie lediglich an Vorhofflimmern leiden, dann sind Ihre Symptome ausschlaggebend für die weitere Behandlung. Diese Entscheidung trifft nicht ein einzelner Arzt alleine, sondern alle Ärzte, die Ihrem „Heart-Team“ angehören. Die chirurgische Ablation wird immer dann durchgeführt, wenn ein Patient ansonsten dauerhaft Medikamente einnehmen muss beziehungsweise um die Lebensqualität des jeweiligen Patienten wieder zu erhöhen. Patienten, welche sich bereits eine Katheter-Ablation unterzogen hatten oder welche für eine Katheter-Ablation nicht infrage kommen, können durch unser „Heart-Team“  für die Vornahme einer chirurgischen Ablation evaluiert werden. Auch der Wunsch eines Patienten, keinen Blutverdünner mehr einnehmen zu müssen, beziehungsweise die Notwendigkeit eines Verzichts auf die weitere Einnahme eines Blutverdünners kann einen Patienten für die Vornahme einer chirurgischen Ablation qualifizieren.

Die Lungenvenen-Isolation

An der Stelle, an der die Lungenvenen in das Herz münden, entstehen die sogenannten „Fehlzündungen“ (lateinisch: „Foci“), die dann den ganzen Vorhof des Herzens in ein Flimmern versetzen können. An dieser Stelle gilt es, eine Narbe zu setzen und so eine elektrische Barriere zu schaffen. Diese Barriere verhindert, dass die „Fehlzündungen“ weiter auf das Herz übertragen werden. Die eigentliche Ablation meint also die Verödung des Herzgewebes, welche eine Narbe erzeugt. Diese Narbe bildet dann die Isolierung. Deshalb spricht man in der Kardiologie auch von der Lungenvenen-Isolation gesprochen. Die Lungenvenen-Isolation bildet die Basis jeder Vorhofflimmern-Ablation.

Minimal-invasive Technik

Endoskopisch, das heißt mit Hilfe sogenannter Schlüsselloch-Zugänge, erreichen wir das Herz. Dank unserer bipolaren Radiofrequenz-Instrumente können wir auf der Herzoberfläche, unter direkter HD-Sicht, die Verödungen kontrolliert und effektiv durchführen. Am Ende des Eingriffs wird das linke Herzohr abgeklippt, so dass dieses keine Gefahr mehr für den Patienten darstellt. Vor und nach der Ablation führen wir zudem ein epikardiales (= epikardial bedeutet „das Epikard (die Herzaußenhaut) betreffend“) 3D-Mapping durch, um genau verstehen zu können, an welcher Stelle welche Herzstrombahnen verlaufen. Damit kann auch die Lungenvenen-Isolation dokumentiert werden. Der gesamte Eingriff dauert in der Regel 90 Minuten und die Patienten können die Klinik in der Regel nach drei bis fünf Tagen wieder verlassen. Danach ist lediglich eine leichte, körperliche Schonung notwendig. 

In der Abbildung links sehen Sie die jeweils 1cm langen Schnitte, die notwendig sind, um über die Seite des Körpers an das Herz zu kommen. Auf dem Foto rechts, welches drei Tage nach der OP aufgenommen wurde, sehen Sie die sechs kleinen Pflaster. Schmerzen sind nach einer solchen Operation eher selten. Komplikationen können auftreten, doch selbstverständlich werden wir oder Ihr behandelnder Arzt Sie über alle Details im Vorfeld ganz genau aufklären.

Pro und Contra 

Vorteile

  • Keine Öffnung des Brustkorbs
  • Sehr effektiv und sicher
  • Ausgezeichnete Langzeitergebnisse
  • Kaum Komplikationen
  • Absetzen des Blutverdünners
  • Weniger Medikamente
  • Weniger Rezidive (= Wiederauftreten („Rückfall“) einer Krankheit)
  • Erhöhte Lebensqualität
  • Weniger Symptome

Nachteile

  • Es kann nur an der Herzoberfläche gearbeitet werden
  • Notwendigkeit einer Narkose
  • Drei- bis fünf-tägiger Klinikaufenthalt
  • Nicht für jeden Patienten geeignet


Es gibt zahlreiche Studien, welche die Ergebnisse der chirurgischen Ablation bereits belegen. Zudem hat diese Methode auch bereits den Weg in die Richtlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie gefunden. Insbesondere bei Patienten mit schwierigeren Verläufen birgt diese Technik unzählige Vorteile. Im Moment gibt es zudem einige aktuelle Studien zu diesem Thema und die ersten Ergebnisse, welche uns im Rahmen von Kongressen vorgetragen werden, sind sehr vielversprechend. Fragen Sie uns dazu – wir informieren Sie gerne!

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Ein Blick in den Operationssaal

Alle unsere chirurgischen Eingriffe werden in modernen Operationssälen, die für die Vornahme von Herz-OPs ausgestattet sind, durchgeführt. Wir sind ein eingespieltes Team, welches schon seit über zehn Jahren diese Art von Operationen zusammen ausübt. Die chirurgische Ablation wird in Vollnarkose ausgeführt, ohne Öffnung des Brustkorbs. Dank unserer modernen, medizinischen Instrumente können wir gezielt Radiofrequenz auf der Herzoberfläche applizieren und so für ein nachhaltiges Operationsergebnis sorgen. Aufgrund des Verschlusses des linken Herzohres unter Verwendung eines Clips kann nach dem Eingriff das Absetzen des Blutverdünner diskutiert werden. 

Herzanalyse am BildschirmHerzchirurgen bei der AblationOperation bei Vorhofflimmern90 Minuten dauernde OperationAblation HerzchirurgieHerz-Ablation

Grafiken zur chirurgischen Ablation

Das gesunde Herz

Entstehung Vorhofflimmern

Das Herz ist von hinten zu sehen. Die vier Lungenvenen kommen aus der Lunge und führen in den linken Vorhof. Am Übergang der Lungenvenen in den linken Vorhof entsteht das Vorhofflimmern wie eine elektrische Fehlzündung. Diese Fehlzündungen werden durch sogenannte Trigger ausgelöst. Diese versetzen das Herz dann in ein elektrisches Chaos. Das linke Herzohr ist die Stelle, an der sich Blutgerinnsel bilden können – eine Sackgasse.

Die Lungenvenen-Isolation

Lungenvenen

Die Ablationslinien, das heißt das verödete Gewebe auf der Herzoberfläche, bilden die Narben, welche das Herz von den Fehlzündungen isoliert. Diese Verödungen entstehen aufgrund der Verwendung von instrumenteller Radiofrequenz-Energie auf der Herzoberfläche. Die Lungenvenen-Isolation ist die wichtigste Therapie bei Vorhofflimmern. Diese muss dauerhaft sein, um ein gutes Ergebnis zu gewährleisten.

Herzohrverschluss mit Clip

Herzohrverschluss mit Clip

Das linke Herzohr ist eine kleine Ausstülpung im linken Vorhof. Wenn das Vorhofflimmern auftritt, können sich dort Blutgerinnsel bilden. Deshalb ist es so wichtig, einen Blutverdünner zur Hirnschlag Prophylaxe einzunehmen. Wenn das Herzohr verschlossen ist, braucht es keine Blutverdünnung mehr. Das Herzohr wird bei der chirurgischen Ablation immer mit einem Clip verschlossen. Auch ohne Ablation kann das Herzohr so verschlossen werden.

Videos:

Patientenerfahrung nach Vornahme einer chirurgischer Ablation. Dieser Beitrag wurde vom schweizerischen regionalen Privatfernsehsender TeleZüri gezeigt. 

FAQs

Was sind die Vorteile der chirurgischen Ablation?

Wenig Komplikationen, minimal-invasive und somit keine Öffnung des Brustkorbs, weniger Medikamente, sehr gute Langzeit-Ergebnisse. Absetzen von Blutverdünner, durch die im gleichen Eingriff erfolgte Entfernung des linken Herzohres.

Wann ist eine chirurgische Ablation sinnvoll?

Wird bei Ihnen ein herzchirurgischer Eingriff geplant, dann sollte Ihr Vorhofflimmern behandelt werden. Patienten, welche schon eine Katheter-Ablation hatten oder für eine Katheter-Ablation nicht in Fragen kommen, können für den Eingriff evaluiert werden.

Was sind die üblichen Symptome bei Vorhofflimmern?

Es gibt Patienten, die keine Symptome verspüren und die Diagnose erst durch eine Komplikation, wie z.B. einem Hirnschlag, bekommen. Andere nehmen das Vorhofflimmern deutlich war: unangepassten Puls, fehlende Herzleistung, schlimme Atemnot oder Panikattacken.

Erfahrungen von Patienten

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